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Urbane Landwirtschaft

Arten- & Naturschutz

Durch die extensive Beweidung der Flächen in den Parkanlagen von Grün Berlin fördert Stadt Weide Land den Arten- und Naturschutz in Berlin.

Wild- und Weidetiere: Eine belebende Nachbarschaft

Die ganzjährige Beweidung steht grundsätzlich im Einklang mit dem heimischen Wildtierbestand. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Population von Niederwild wie Hase, Rebhuhn, Fuchs etc. auf Flächen von ganzjährigen Beweidungsprojekten oftmals höher ist als im benachbarten, nicht beweideten Gebiet. Auch das Rehwild hat auf Beweidungsflächen oftmals einen besseren Stand und profitiert vom Nahrungsangebot im Vergleich zu nicht gepflegten und verbuschten Flächen.

In diesem Sinne sind im Arche-Park am Kienberg beispielsweise die Weidezäune in der Bauart und -höhe so gewählt, dass sie vor allem für ausgewachsene Rehe kein Hindernis darstellen. Entweder springen sie über den Zaun oder sie gehen unter dem Hohlraum zwischen Tor und Boden hindurch (Spuren dazu wurden bereits gefunden). Auch Jungtiere bzw. jungtierführende Mütter haben durch offene Abschnitte im Zaun ausreichend Möglichkeiten, die Fläche in Ruhe zu betreten und wieder zu verlassen.

Ein Zeichen für ein gutes Nebeneinander der Weide- und Wildtiere ist der ausgewachsene Jungbock, der regelmäßig auf den Beweidungsflächen oberhalb des Wuhleteichs zu sehen ist.

Auch scheinen die Rehe den Schutz der Weidezäune gerne aufzusuchen, da in dem Bereich keine freilaufenden Hunde für die Tiere zu befürchten sind. Die Anzahl der Weidetiere ist so gering, dass auf der bestehenden eingezäunten Fläche keine Konkurrenz zwischen Rehwild und Weidetier aufkommen kann.

Wildpflanzen: Mehr Vielfalt durch Beweidung

Die Beweidung mit Schafen spielt eine entscheidende Rolle beim Erhalt von Wildpflanzen in verschiedenen Ökosystemen. Schafe sind sogenannte „selektive Weidegänger“, die gezielt bestimmte Pflanzen bevorzugen. Durch ihr Beweidungsverhalten fördern sie das Wachstum von unterschiedlichen Wildpflanzen, indem sie Gräser und Pflanzenarten, die sich zu stark ausbreiten, kontrollieren und somit Raum für andere ermöglichen. Der Lebensraum für heimische Wildpflanzen wird so verbessert. Da sie oft junge Triebe bevorzugen, fördern die Schafe zudem das Wachstum von robusten und widerstandsfähigen Pflanzen, die wichtig für ein klimaresilientes Ökosystem sind.

Ein weiterer positiver Aspekt ist der Schafsdung, der als natürlicher Dünger wirkt. Dieser enthält Nährstoffe, die den Boden fruchtbarer machen und das Wachstum von Wildpflanzen unterstützen. Die Beweidung trägt somit zur Erhaltung der Bodengesundheit bei, was wiederum den Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzenarten fördert.

Darüber hinaus schaffen Schafe mit ihrem Weideverhalten eine abwechslungsreiche Vegetationsstruktur. Dies ist wichtig für viele Tierarten, die auf verschiedene Pflanzen als Nahrungsquelle oder Lebensraum angewiesen sind. Die Vielfalt der Wildpflanzen, die durch Beweidung gefördert wird, unterstützt somit auch die Artenvielfalt im Tierreich. Insgesamt ist die Beweidung mit Schafen eine nachhaltige Methode, um Wildpflanzen zu schützen und zu fördern.